Angemeldet waren mehr als 24.000 Personen, gekommen sind laut Schätzungen der Polizei mehr als 32.000 Demonstrierende: Mitarbeitende aus der Migrationsberatung, aus KiTas, Frauenhäusern, Beratungsstellen für Kinder, Jugend und Familien, vom Offenen Ganztag, aus der Wohnungslosenhilfe, von der Bahnhofsmission, und viele mehr… Sie alle protestierten gestern, 13. November 2024, in Düsseldorf auf den Rheinwiesen gegenüber vom Landtag gegen die von Schwarz-Grün angekündigten Einsparungen im sozialen Bereich im Umfang von 83 Millionen Euro. Aufgerufen zur Kundgebung hatten die NRW-Wohlfahrtsverbände. "Das sind Einsparungen in einem noch nie dagewesenen Umfang", kritisierte Hartmut Krabs-Höhler, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW, "wir fordern die Landesregierung auf, den Menschen zuzuhören und gemeinsame Lösungen zu finden, die nicht auf dem Rücken derer ausgetragen werden, die auf unsere Hilfe angewiesen sind".
Ausgepfiffen wurden auf der Kundgebung NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Jugend- und Flüchtlingsministerin Josefine Paul (Grüne). Laumann betonte, mehr Geld stehe nicht zur Verfügung, man müsse die Wirtschaft "wieder ans Laufen bringen", um die Einnahmenseite zu verbessern.
"Diese Landesregierung spart im Sozialen, das ist das vollkommen falsche Zeichen in diesen Zeiten", sagte der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel. Die Politik müsse merken, dass so viele Menschen gegen diese Vorhaben sind. Stefanie Siebelhoff, Caritas-Direktorin für das Bistum Essen, forderte, "dass wir hier in Nordrhein-Westfalen auch weiterhin einen starken Sozialstaat haben". Aus dem Bistum Essen waren viele Caritas-Ortsverbände in Düsseldorf mit Mitarbeitenden vertreten, um den Protest zu unterstützen, darunter Essen, Mülheim und Oberhausen.
Der lautstarke Protest schallte vom Ort der Kundgebung auf den Rheinwiesen in Düsseldorf-Oberkassel über den Rhein bis zum Landtag. Die Polizei hatte eine Kundgebung direkt am Landtag nicht gestattet.