Prävention, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt
Das Referat Prävention, Intervention und Aufarbeitung hat im September 2024 die Aufgaben der früheren Stabsstelle Prävention und Intervention übernommen und ist in der Abteilung Erziehung, Beratung, Ehrenamt und Integration verortet.
Etablierung einer neuen Struktur
Verhandlungen über eine Kooperationsvereinbarung mit dem Bistum Essen im März 2025 ergaben die Notwendigkeit zur Bestellung von eigenen externen Ansprechpersonen durch die Caritas. Entsprechende Verträge konnten im August und September mit dem Kommunikationsberater Dr. Ulrich Leifeld und der Rechtsanwältin Imke Schwerdtfeger geschlossen werden.
Beide nehmen nun Meldungen für die Träger und Einrichtungen der Caritas im Bistum Essen entgegen. Eine weitere Aufgabe neben der Erstberatung von Betroffenen sexualisierter Gewalt ist die Hilfestellung bei der Beantragung von Leistungen zur Anerkennung des Leids nach der Ordnung des Deutschen Caritasverbandes von 2023. Hierbei kommt den externen Ansprechpersonen unter anderem die Aufgabe zu, gemeinsam mit dem betroffenen Träger, ein Votum zur Plausibilität der gestellten Anträge abzugeben.
Begleitung in Interventionsfällen
Ein Schwerpunkt der Arbeit im Berichtszeitraum war darüber hinaus die Begleitung der Träger und Einrichtungen in Interventionsfällen. Dies betraf sowohl lange zurückliegende Sachverhalte, als auch aktuelle. Da nach den Leitlinien des DCV die Einrichtungen und Träger der Caritas selbst für Interventionen verantwortlich sind, wenden sich aber nicht alle betroffenen Einrichtungen an ihren Spitzenverband. Entscheidend sind in solchen Situationen gute Institutionelle Schutzkonzepte, die neben den gesetzlichen Bestimmungen und Ordnungen den Rahmen für die Interventionen vorgeben. Der DiCV berät seine Mitglieder daher auch bei der Erstellung und Überarbeitung der Schutzkonzepte und ist Mit-Autor der dazu im Januar vorgestellten Handreichung des Bistum Essen.
Aus- und Fortbildung von Präventionsfachkräften
Darüber hinaus beteiligt sich der Spitzenverband an der Aus- und Fortbildung von Präventionsfachkräften und Schulungsreferenten. Letztere findet in Kooperation mit den anderen DiCVen und den Bistümern auf NRW-Ebene gemeinsam statt. Für das Jahr 2026 sind darüber hinaus zwei eigene Schulungen für Leitungskräfte in Kooperation mit der Referat Fortbildung des DiCV Essen geplant.
Intensiver fachlicher Austausch
Im intensiven Austausch auf der Bundesebene geht es unter anderem um die Weiterentwicklung der Rahmen-Präventionsordnung der Deutschen Bischofskonferenz, die Umsetzung der Ordnung zur Anerkennung des Leids des DCV und die Ansätze zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Bereich der Caritas. (M. Stockmann)