"Vor allem die Kinderheime im Ruhrgebiet rüsten sich in Schulungen für die besonderen Herausforderungen von jungen Flüchtlingen. Denn hier werden sie unterkommen", so Diözesan-Caritasdirektor Andreas Meiwes.
Entscheidend sei nicht die Frage, wie viele wohin verteilt werden: "Es geht hier um traumatisierte Kinder und Jugendliche. Sie brauchen Sicherheit und Geborgenheit. Wichtigstes Ziel ist es, ihnen schnellstmöglich die erforderlichen Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe zukommen zu lassen", so Meiwes. Er fordert Bund und Land auf, die Kommunen dabei zu unterstützen. "Das geht nicht ohne die nötigen finanziellen Mittel und den Aufbau von Netzwerken. Denn parallel brauchen die Kinder und Jugendlichen Sprachförderung, Dolmetscher, Kita- und Schulplätze und psychologische Betreuung."
Darüber hinaus sei es sinnvoll, regionale Schwerpunkte zu bilden. "Derzeit sind die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge vereinzelt in Einrichtungen im ganzen Ruhrgebiet verstreut", so Meiwes. Schwerpunkte gebe es in Bochum und Dortmund. "Wir sollten die Kompetenz und Erfahrung dieser Städte nutzen und Kompetenz-Zentren bilden", so Meiwes.
Die Caritas selbst hilft hier nicht nur bei der Unterbringung in den Einrichtungen der stationären Jugendhilfe, sondern auch in der Vormundschaft und Betreuung von jungen Flüchtlingen, wie etwa beim Projekt des Sozialdienstes katholischer Frauen in Bochum (siehe begleitende Reportage und Interview). Gleichzeitig stünden die örtlichen Caritasverbände vor Ort als starker Netzwerkpartner bereit. (mik)