Für das vergangene Jahr meldete das Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 3.000 Hitzetote in Deutschland. Gerade im dicht besiedelten Ruhrgebiet, wo sich die Hitze oft staut, machen die hohen Temperaturen im Sommer älteren und chronisch kranken Menschen zu schaffen. Wer gesundheitlich angeschlagen ist, leidet stärker unter der Hitze und bekommt häufiger gesundheitliche Probleme.
Lea-Christine Antoine und Katharina Müller (v.l.n.r.) von der Fachgruppe Klima und Gesundheit des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG NRW) haben eine Arbeitshilfe für einrichtungsbezogenen Hitzeschutz entwickelt. Caritas | Christoph Grätz
Um insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen und Hospizen besser vor den hohen Temperaturen im Sommer zu schützen, haben sich rund 30 Leitungskräfte stationärer Pflege- und Wohneinrichtungen über das Thema "Hitzeschutz" informiert und ausgetauscht. Dazu eingeladen hatte das Forum Altenhilfe und Pflege des Caritasverbandes für das Bistum Essen. Lea-Christine Antoine und Katharina Müller von der Fachgruppe Klima und Gesundheit des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG NRW) in Bochum stellten eine eigens entwickelte Arbeitshilfe vor, die anhand von Checklisten das Hitzerisiko analysiert und konkrete Handlungsempfehlungen enthält. Ziel ist es, die stationären Pflege- und Wohneinrichtungen zu sensibilisieren, damit diese geeignete Hitzeschutzpläne entwickeln und anwenden können. Die sehr praxisbezogene Broschüre informiert zum Beispiel über typische Symptome einer Überhitzung, wie Erschöpfung, Kollaps oder Sonnenstich, und erläutert geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen. Damit es erst gar nicht zu solchen Notfällen kommt, gibt es konkrete Vorschläge, wie Tagesabläufe und Pflegepläne den Hitzeperioden angepasst werden können. Auch bauliche Veränderungen sowie eine hitzeabweisende Gestaltung im Innen- und Außenbereich werden thematisiert.
Die Mitglieder des Forums Altenhilfe und Pflege des Caritasverbandes für das Bistum Essen diskutieren über Hitzeschutzkonzepte.Caritas | Nicola van Bonn
Überrascht waren die Referentinnen, dass die Mehrheit der Anwesenden sich mit dem Thema "Hitzeschutz" in ihren Einrichtungen bereits befasst hatten. In der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es für bauliche Veränderungen seitens der Politik an ausreichenden Fördermitteln mangelt, um den Hitzeschutz optimal umzusetzen. (nvb)