Mit der Volljährigkeit plötzlich überfordert zu sein, das empfinden Jugendliche, die in Kinderheimen großgeworden sind, unter Umständen härter als ihre Altersgenossen, aus familiärem Umfeld. Mit dem zur Verfügung stehenden Geld auszukommen, ein Haushalt zu führen, Briefe von Ämtern und Behörden beantworten, Möbel für die eigene Wohnung zu beschaffen und schließlich den Umzug zu organisieren. Dies alles sind Herausforderungen, bei denen auch Heimkinder Unterstützung benötigen. Dazu kommen unter Umständen ein völlig neues Umfeld, der Eintritt ins Berufsleben und auch Einsamkeit.
In dieser caritalks-Episode berichtet Christoph Grätz vom Kinder- und Jugendkongress, der am 9. September in der Fürstin-Franziska-Christine Stiftung in Essen-Steele stattgefunden hat. Hier trafen sich über 50 Kinder und Jugendliche, die in katholischen Kinderheimen im Bistum Essen wohnen in Begleitung ihrer Betreuerinnen und Betreuer. Viele von Ihnen waren gekommen, weil sie die Interessen ihrer Mitbewohnerinnen und-bewohner vertreten. Sie sprachen hier über Möglichkeiten der Mitbestimmung und besuchten Workshops. Dabei ging es um Themen wie: die Nutzung von sozialen Medien, um Hilfeplangespräche und um Amtsvormundschaft. Ein Thema, das hier viele beschäftigt: Die Volljährigkeit und das Leben in der eigenen Wohnung.
Anders als früher ist es heute nicht mehr so, dass Jugendliche mit 18 plötzlich in die Erwachsenenwelt entlassen werden und zusehen müssen, wie sie zurechtkommen. Heute werden sie in der Regel langsam an die Selbstständigkeit herangeführt. Es gibt Angebote wie Trainingswohnen und Verselbstständigungsgruppen. Hier lernen die Jugendlichen, was es bedeutet, einen Haushalt zu führen, zu kochen, mit ihrem Geld auszukommen und ihr Leben zu organisieren.
Hören Sie, was die Jugendlichen in Bezug auf die Volljährigkeit beschäftigt, was sie sich an Unterstützung wünschen und welche Gedanken sie sich machen.
Zu hören ist die Episode unter diesem link: https://caritalks.podigee.io/69-ploetzlich-erwachsen .
Auf dem Weg in die Selbständigkeit hilft unter anderem auch der Verein careleaver e.V.