Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen sind sehr oft enormen Belastungen ausgesetzt. Zwar haben sie einen gesetzlichen Anspruch auf eine Kur, doch viele wissen dies nicht oder haben Angst, dass die Versorgung des Angehörigen nicht gesichert ist.
Rechtsanspruch auf Kuren
Die fünf Kurberatungsstellen des Caritas-Netzwerkes im Bistum Essen stehen pflegenden Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. Die Kurberater/innen kümmern sich um passgenaue Angebote und wissen, wie die Versorgung der pflegebedürftigen Familienmitglieder während der dreiwöchigen Kur gesichert werden kann. Je nach Bedarf können Pflegebedürftige mit in die Klinik fahren, in einer nahegelegenen Einrichtung der Kurzzeitpflege oder am Wohnort versorgt werden.
Corona, eine zusätzliche Belastung
"Angehörige zu Hause zu pflegen ist eine unterschätzte Belastung. die für die Pflegenden oft nicht ohne Folgen bleibt. Sie sind oftmals körperlichen, psychischen, finanziellen und sozialen Belastungen ausgesetzt und stellen eigene Bedürfnisse zurück. Eine Kur kann ihnen die dringend benötigte Erholung bringen und helfen, ihre Gesundheit zu erhalten und wieder gestärkt dem Alltag zu begegnen", erklärt Gabriele Pollaschek, Fachreferentin beim Caritasverband für das Bistum Essen. "Die Corona-Pandemie war für viele Pflegende Angehörige eine zusätzliche Belastung, weil Angebote wie Tagespflege oder von Betreuungsgruppen zeitweise ausfielen. Auch Vorsorge- und Rehabilitationskliniken waren kurzzeitig geschlossen."
Inzwischen sind diese wieder geöffnet und arbeiten nach strengen Hygienekonzepten. Auch die Beratung erfolgt unter sorgfältiger Beachtung von Hygiene- und Abstandsregeln. Wer eine Kur in Anspruch nimmt, wird auf COVID-19 getestet, entweder zuvor beim Hausarzt oder bei Antritt der Kur in der Klinik.
Fachfrau Gabriele Pollaschek rät pflegenden Angehörigen: "Warten Sie nicht zu lange um sich beraten zu lassen und eine Kur in Anspruch zu nehmen. Spätestens bei Anzeichen von Erschöpfung sollten sie den Kontakt zu einer Kurberatungsstelle suchen."
Info: In Nordrhein-Westfalen gibt es rund 770.000 Personen, die Pflege benötigen. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen werden von ihren Angehörigen oder anderen Bezugspersonen zu Hause gepflegt.
Kontaktdaten der Beratungsstellen:
SkF Essen
Dammannstr. 32-38
45127 Essen
Ulla Hanneke / Bettina Opdenhövel, Tel. 0201 275080
kurberatung@skf-essen.de
Caritasverband Bottrop
Fernewaldstr. 262
46242 Bottrop
Michael Küperkoch, Tel. 02041 7576-60
kurberatung@caritas-bottrop.de
Caritasverband Gladbeck
Kirchstr. 5
45964 Gladbeck
Ulrike Pfitzner, Tel. 02043 2791-75
ulrike.pfitzner@caritas-gladbeck.de
Caritasverband für Bochum und Wattenscheid
Propst-Hellmich-Promenade 29
44866 Bochum
Kay Mohr, Tel. 02327 946132
k.mohr@caritas-bochum.de
Caritasverband Gelsenkirchen
Kirchstr. 21
45879 Gelsenkirchen
Barbara Hölscher-Wiezorrek, Tel. 0209 1580640
barbara.hoelscher-wiezorrek@caritas-gelsenkirchen.de