Maen Al Darwish und Buschra Al-Ani (v.l.) vom Projekt "Chancen, ... weil Bildung zählt"Caritas Essen | Christoph Grätz
Gestern berichteten Frau Buschra Al-Ani und Herr Maen Al Darwish beim Caritasverband für das Bistum Essen über ihre Arbeit im Projekt "Chancen, … weil Bildung zählt". Gemeinsam mit vier weiteren Kolleginnen begleiten sie rund 640 Kinder und deren Eltern - ohne deutschen Pass - an vier Essener Grundschulen beim Ankommen im deutschen Schulsystem. Sie berichteten über ihr Projekt im Rahmen eines Besuchs der Landtagsabgeordneten Gönül Eğlence (Bündnis 90/Die Grünen) im Haus der Caritas. Eğlence ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Migration und Teilhabe und befindet sich derzeit auf einer NRW-weiten Tour, um Integrationsprojekte vor Ort kennenzulernen.
(v.l.) Maen Al Darwish und Buschra Al-Ani vom Projekt „Chancen, … weil Bildung zählt“, NRW-Landtagsabgeordnete Gönül Eğlence (Bündnis 90/Die Grünen) und Diözesan-Caritasdirektorin Stefanie SiebelhoffCaritas Essen | Christoph Grätz
"Nur wer sich sicher fühlt, kann erfolgreich sein", sagt Buschra Al-Ani. Und sie berichtet, wie wichtig es ist, Fluchterfahrungen bei Kindern aufzuarbeiten. Das Team schafft mit Diskussionsrunden und Begegnungsangeboten Räume, um gegenseitige Vorurteile abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der Zusammenarbeit mit den Eltern. So lernen diese unter anderem, wie man Übersetzungs-Apps nutzt - ein wichtiger Schritt, denn "Sprache ist der Schlüssel zur Integration", betont Maen Al Darwish. "Viel Stress entsteht durch sprachliche Missverständnisse." Das Projekt, das vom Diözesanverband Essen des Malteser Hilfsdienstes umgesetzt wird, leistet konkrete Integrationsarbeit an den Schulen. Das Team unterstützt Lehrkräfte im Unterricht, erteilt Nachhilfe, bietet Informationsveranstaltungen und Arbeitsgruppen am Nachmittag an und berät Familien in den Sprachen ihrer Herkunftsländer. Es versteht sich als Wegweiser durch das deutsche Schulsystem. Das Projekt "Chancen, … weil Bildung zählt" wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union gefördert und läuft noch bis August 2026. Projektträger ist der Malteser Hilfsdienst, Geschäftsstelle des Diözesanverbandes Essen.
(v.l.) NRW-Landtagsabgeordnete Gönül Eğlence (Bündnis 90/Die Grünen) und Diözesan-Caritasdirektorin Stefanie Siebelhoff im GesprächCaritas Essen | Christoph Grätz
Stefanie Siebelhoff, Diözesan-Caritasdirektorin, warnt vor den anstehenden Haushaltsberatungen 2026 vor weiteren Kürzungen in diesen Bereich. Nach den bereits erfolgten Streichungen von 43 Millionen Euro durch die Landesregierung fordert sie: "Erfolgreiche Integration braucht eine verlässliche, sichere Finanzierung - nicht den Rotstift - und darf auch nicht unter den anderen Finanzierungslogiken einer Landesverwaltung leiden, wie zum Beispiel der jährlichen Neufassung von Förderrichtlinien und bürokratischen langwierigen Verfahren."