Im gesamten Ruhrbistum haben während der Adventszeit Pfarreien, Kitas und Schulen, aber auch Firmen und Unternehmen Weihnachtspäckchen geschnürt, um Menschen in Not eine Freude zu machen. Insgesamt 6.000 Kartons hat der Caritasverband für das Bistum Essen in diesem Jahr ausgegeben - unter anderem in Duisburg, Oberhausen, Mülheim, Gladbeck und Essen.
Altena/Lüdenscheid: Kinder teilen wie St. Martin
In diesem Jahr hat der Caritasverband für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid wieder 350 liebevoll verpackte Weihnachtspäckchen an Menschen in Not verteilen können. Ausgegeben werden die Geschenke über die Dienste und Einrichtungen des Caritasverbandes. "Wir wollen den Beschenkten das Gefühl geben, dass jemand an sie gedacht hat. Außerdem geht es darum, Menschen für die Not anderer zu sensibilisieren", sagt Caritasdirektor Stefan Hesse. Neben vielen Privatpersonen haben sich insgesamt sechs Kindergärten und sechs Schulen an der Aktion beteiligt, darunter auch die katholische Kindertagesstätte St. Elisabeth in Nachrodt. Dort wurden im Rahmen der jährlichen Martinsaktion, die unter dem Motto "Teilen" steht, neue und neuwertige Spielsachen und Kleidung gesammelt. Die Kinder geben von ihren Sachen etwas ab, um es mit anderen zu teilen. Die Geschenke legen sie im Martins-Gottesdienst symbolisch neben den geteilten Mantel des Heiligen Martin. "Ich bin überwältigt von so viel Spendenbereitschaft", berichtet Einrichtungsleiterin Sandra Schwieren. In Begleitung dreier Kinder wurden die Päckchen der Caritas übergeben.
Bochum. Mit der Paketaktion 150-mal Freude verschenkt
Bei der Paketaktion der Caritas Ruhr-Mitte haben Spenderinnen und Spender mehr als 150 Weihnachtspäckchen mit kleinen Geschenken gefüllt, um anderen Menschen eine Freude zu machen. So hat die Filiale der Bahnhofsmission in der Propstei-Kirche rund 60 Tüten über eine Großspende erhalten, aus eigenen Spendenmitteln 30 Päckchen gefüllt und von einer Arztpraxis 20 Päckchen bekommen, die bei einer für kommende Woche geplanten Feier an bedürftige Menschen verteilt werden. Das neue Barbarahaus an der Wasserstraße, in dem ältere Wohnungslose leben, erhält von der Wattenscheider Kita St. Nikolaus des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM) zwölf Geschenk-Päckchen. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Blomenberg-Hauses, einer Einrichtung für suchtkranke Menschen, dürfen sich über Weihnachtsgeschenke freuen. Für das Frauenhaus hat das Studierendenwerk für die Bochumer Hochschulen und die Westfälische Hochschule in Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt (AKAFÖ) Weihnachtspäckchen gefüllt.
Essen. Schulkinder füllen 100 Weihnachtspäckchen
In Essen gehört die Paketaktion "Freude schenken" in vielen Kirchengemeinden bereits zur Tradition im Advent. Rund 950 Kartons - so viele, wie nie zuvor - wurden ausgegeben. Ein Teil landet mit Geschenken gefüllt wieder beim Stadt-Caritasverband und wird von dort weiterverteilt. Der weitaus größere Teil wird direkt zu Einrichtungen, wie der Bahnhofsmission, gebracht, wo der Bedarf erwartungsgemäß groß ist. Vor allem Familien mit Kindern in Flüchtlingsunterkünften, Frauen in Notlagen und Menschen in betreutem Wohnen können sich in Essen jedes Jahr über die von der Caritas gesammelten Weihnachtspäckchen freuen. In diesem Jahr haben unter anderem die Kinder und Familien der Stiftsschule in Essen-Stadtwald 100 Päckchen gefüllt, wovon 70 direkt zum Kinderheim St. Josefshaus in Kettwig gebracht wurden. Die übrigen 30 Päckchen gingen an die Niederlassung der Caritas in der Niederstraße und wurden von dort weiterverteilt. "Das ist eine Riesenunterstützung!", freut sich Mirja Berresheim, Pressereferentin des Essener Stadt-Caritasverbandes.
Gladbeck. 300 ÖPNV-Tickets für von Altersarmut betroffene Frauen
Dank der Unterstützung der Stadt Gladbeck, der Werbegemeinschaft, der Volksbank, der Sparkasse, der Schulen und Kindergärten und vieler einzelner "Freude-Schenker" sind in Gladbeck rund 950 Pakete gepackt worden, die ab dem 4. Dezember im sozial-pastoralen Zentrum K4 an Bedürftige ausgegeben wurden. Der Caritasverband konnte bei der Aktion auf viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in den Gemeinden, in der Flüchtlingshilfe sowie im K4 zählen. Eine zusätzliche Spende der Soroptimistinnen des Clubs Gelsenkirchen/Ruhrgebiet hat den Kauf von 300 Vierfahrten-Tickets für den ÖPNV ermöglicht, die an von Altersarmut betroffene Frauen ausgegeben werden. Parallel lief in Kooperation mit der WAZ und zwei ortsansässigen Apotheken eine Wunschbaumaktion speziell für Seniorinnen und Senioren. Derzeit verteilt der Ambulante Dienst des Caritasverbandes auf seinen Touren die Geschenke.
Mülheim. Weihnachtsfreude - und das gleich 1500mal!
Ein Mitarbeiter der Caritas beim Transport der Pakete – eingepfercht zwischen Bürostuhl-Geschenk und Paketen.Monika Schick-Jöres | Caritas
Die Mitarbeitenden der Caritas in Mülheim haben wieder persönliche Weihnachtswünsche von Menschen aufgenommen, die sich in einer Notlage befinden und in den Diensten der Caritas beraten oder betreut werden. Fast 1.100 Wunschzettel von Kindern und Erwachsenen sind zusammengekommen, für die sich Spenderinnen und Spender gefunden haben. Zusätzlich wurden weitere 400 Weihnachtspakete mit Überraschungsgeschenken gefüllt. Ein Weihnachtsbaum mit 100 angehängten Caritas-Wunschzetteln stand in der Adventszeit in der Mülheimer Touristeninformation. Dass die Aktion wieder erfolgreich war, ist den vielen Ehrenamtlichen in den Caritasgruppen der katholischen Kirchengemeinden zu verdanken sowie einer Reihe von Mülheimer Unternehmen, Behörden, Kindergärten und Schulen.
Die Kinder freuten sich in diesem Jahr über Geschenke, wie eine Nachziehente, eine Spielgitarre, Spielautos, Jogginganzüge, Quizkalender, Bastelzeug und Malutensilien. Für die Erwachsenen gab es Einkaufsgutscheine, Rätselbücher, Mützen und Schals.
"Die Schenkenden haben wieder so manche Hürde überwunden, um Herzenswünsche zu erfüllen", berichtet Monika Schick-Jöres, Referentin für Gemeindecaritas. Eine 90-jährige Dame aus der Gemeinde St. Joseph habe zweimal die Spielzeugabteilung im Rhein-Ruhr-Zentrum aufgesucht, um die Puppe mit dem ungewöhnlichen Namen "LOL-Puppe Ladybug" zu bekommen. Leider nicht vorrätig - da solle sie doch mal besser in einem großen Spielwarenladen in Essen schauen, so die Auskunft im Geschäft. Für einen Herzenswunsch ist kein Weg zu weit - mit dieser Überzeugung sei die Seniorin in die Bahn nach Essen gestiegen und habe weitere 20 Minuten Fußweg zum Fachgeschäft in Kauf genommen, um endlich die gewünschte Puppe zu kaufen, erzählt Schick-Jöres. "Die Dame hat über das ganze Gesicht gestrahlt, als sie das liebevoll eingepackte Päckchen für Janine abgegeben hat", sagt die Caritas-Mitarbeiterin. Und Janine wird an Weihnachten mindestens genauso glücklich sein.
(nvb)