Ankunft am Ruhr-Ufer in Steele-Horst SkF Bochum
"Kannst Du mir mal Deine Hand geben?" Das kleine Mädchen stützt sich ab und rubbelt sich mit der anderen Hand Sand und Steinchen von der Fußsohle, während die anderen Kinder noch im knietiefen Wasser planschen. Am Ruhr-Ufer in Steele-Horst warten Eltern und Kinder gespannt auf das Eintreffen der ersten Kanus aus Hattingen. Von dort sind mehrere Familien am Vormittag gemeinsam zu einer Paddeltour auf der Ruhr gestartet. Für die kleineren Kinder, die noch nicht schwimmen können, gibt es stattdessen Spielangebote und Wasserspaß am Ruhr-Ufer. So dauert das Warten nicht zu lange.
"Wir sind eine ganz normale Familie."
Eingeladen zu diesem Treffen haben das Team Pflegefamilien und das Team Adoption des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Bochum mit finanzieller Unterstützung der Caritas-Stiftung im Bistum Essen. Denn so bunt und unterschiedlich die Familien auch sind, die sich an diesem sommerwarmen Samstag hier treffen - eines zeichnet sie aus: Alle haben ein oder mehrere Kinder in ihre Familie aufgenommen. Das jüngste Kind, Malia, ist gerade drei Monate alt und strampelt zufrieden in ihrem Kinderwagen - zur Freude ihrer beiden Väter. Andere sind schon im Jugendalter, wie Shahin. "Wir sind eine ganz normale Familie", betont der 14-Jährige. So jedenfalls fühlt es sich für ihn an. Die Kanutour hat er mit seinem besten Freund Lucien und seiner Pflegemutter Linda (46) gemeistert. Die zwei Jungs müssen immer noch lachen, wenn sie davon berichten, wie andere auf der Bootsrutsche am Hattinger Wehr gekentert sind. Shahin und Lucien haben das Boot lieber am Seil geführt und sind hinter der Staustufe wieder eingestiegen.
Wasserspaß und ein Gefühl von GemeinschaftSkF Bochum
Der Austausch ist wichtig
Zweimal im Jahr lädt der SkF die Familien zu einer Aktion ein. "Es geht darum, gemeinsam etwas Schönes zu erleben, sich kennenzulernen und auszutauschen", sagt Martina Kastenmaier-Koch, stellvertretende Geschäftsführerin des SkF, die die Kanutour zusammen mit ihren Kolleginnen geplant und vorbereitet hat. Die Familien kommen nicht nur aus Bochum, sondern auch aus umliegenden Städten und Kreisen. Neben der professionellen Begleitung und Beratung der Familien hat der SkF einen Stammtisch ins Leben gerufen, der gut besucht ist. "Denn oft haben Pflegeeltern ähnliche Fragen, Erfahrungen oder Probleme. Da ist es gut, wenn man sich gegenseitig unterstützen kann", so Kastenmaier-Koch. Linda schätzt auch die Fortbildungsangebote, die der SkF für Pflegeeltern anbietet.
Ein Gefühl von Gemeinschaft
Beim gemeinsamen Essen wirkt es schon so, als ob hier eine Großfamilie einen runden Geburtstag feiern würde. Dabei haben sich die meisten der 60 Erwachsenen und Kinder vorher noch nie gesehen. "Genau das ist es, was wir erreichen wollen", freut sich Kastenmaier-Koch, "ein Gefühl von Gemeinschaft und die Chance, untereinander Kontakte zu knüpfen. Das ist für die Familien enorm wichtig. Und es ist auch ein Dankeschön für ihr Engagement." Im Herbst soll es dann einen Ausflug zur Henrichshütte geben. Die meisten Familien freuen sich schon darauf und wollen gerne wieder dabei sein.
Hinweis
Am 14. Juli 2025 findet von 19 bis 21 Uhr beim SkF Bochum, Bonifatiusstraße 21C, in 44892 Bochum Langendreer ein Informationsabend für Interessierte statt, die sich vorstellen können, die Verantwortung für ein Pflegekind zu übernehmen.
Weitere Informationen unter: www.skf-bochum.de/westfaelische-pflegefamilien/ oder bei Marion Schremmer unter Tel 0234 9550134, E-Mail: marion.schremmer@skf-bochum.de. Sollte der Termin nicht passen, bietet der SkF darüber hinaus auch Einzeltermine an.
Caritas-Stiftung im Bistum Essen
Die Caritas-Stiftung im Bistum Essen hat das Ziel, das Gemeinwohl zu fördern. In Zeiten knapper öffentlicher Haushalte und des drastischen Abbaus von Sozialleistungen helfen die Stiftungserträge, caritative und soziale Projekte im Bistum Essen zu ermöglichen. Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens fördert die Caritas-Stiftung im Bistum Essen 25 Projekte unter dem Motto "Gemeinsam gegen Einsam".