Gelsenkirchen (cde)
An jedem
zweiten Donnerstag im Monat wird ein Raum im Altenheim St. Anna in
Gelsenkirchen zum „Glückauf- Café“. Auch am 15. Januar erklingen in der
Märkischen Straße 19 ab 14.30 Uhr wieder alte Lieder, werden Geschichten
erzählt, wird vorgelesen und gespielt, getanzt und gelacht. Ein wenig
Abwechslung für an Demenz erkrankte Menschen und eine große Entlastung für ihre
pflegenden Angehörigen. Sie nutzen die wenigen Stunden, um Einkäufe zu
erledigen oder sich selbst ein wenig Ruhe zu gönnen.
„Es ist ein Angebot für Senioren, die nicht im Altenheim leben, sondern zu Hause",
erläutert Klaus-Peter Klein. Der 55-Jährige ist als Sozialarbeiter bei der
Stadt Gelsenkirchen beschäftigt und einer der ehrenamtlich Engagierten, die das
Glückauf-Café erst möglich machen. Gemeinsam mit seiner Frau Christa hatte er
vor Jahren eine Fortbildung zum Thema Demenz besucht. „Ich wollte einfach
wissen, wie es kommt, dass manch älterer Mensch seinen Becher wieder und wieder
umwirft, vergesslich und manchmal auch aggressiv wird. Und als die Caritas eine
entsprechende Fortbildung anbot, hatte ich meinen Mann gleich mit
angemeldet", blickt Christa Klein zurück. Sie ist sicher, dass die
Fortbildung ihr geholfen hat, ihre heutige Anstellung als Hauswirtschafterin
und Betreuerin bei der Diakonie zu bekommen. „Dafür bin ich dankbar und mit unserem
Engagement möchten mein Mann und ich diese Dankbarkeit ausdrücken", sagt
Christa Klein. Seit rund zwei Jahren betreut das Ehepaar das etwas andere Café.
Zum ersten Mal ist Karl-Heinz Maaß beim Glückauf-Café dabei. Eigentlich kommt
der 48 Jahre alte Beamte der Stadt Bottrop immer Mittwoch ins Altenheim St.
Anna. Rund zwei Stunden nimmt er sich Zeit, um vorzulesen oder mit Senioren
spazieren zu gehen. Dann ist auch schon mal sein Hund Socke dabei. „Der kommt
gern mit, denn meist fällt das eine oder andere Leckerchen dabei ab. Schnell
hat man so auch Gesprächsstoff. Viele Senioren erzählen gern von ihren
einstigen Haustieren." Erfahrungen im Umgang mit an Demenz Erkrankten hat
Karl-Heinz Maaß schon machen können. Er kümmerte sich zwei Jahre lang um seinen
Vater, der zum Pflegefall wurde und auch an einer schweren Demenz erkrankt war.
Für ihn war klar, dass er sich in diesem Bereich ehrenamtlich engagieren
wollte: „Dann habe ich hier kurzerhand vorbeigeschaut und gefragt, wie und wo
ich mich einbringen kann."
Brigitte Fehlberg ist auf einem anderen Weg zum Ehrenamt gekommen. „Ich war bei
„Plus-Punkt“, der Ehrenamtsagentur der Caritas Gelsenkirchen und habe mir von
Frau Wiesweg verschiedene Möglichkeiten erläutern lassen", sagt sie. Die
60-Jährige Rentnerin singt gern und im Haus St. Anna kann sie sich und ihre
Leidenschaft einbringen: „Die alten Lieder zu singen, das macht großen Spaß.
Zurzeit spielt dazu ein Ehepaar auf der Hammond-Orgel und auf dem Akkordeon.
Aber auch Gespräche kommen nicht zu kurz, und das Frühjahr werden wir sicher
nutzen, um die ersten Sonnenstrahlen zu genießen." Als ihr Berufsleben
sich dem Ende zu neigte, hat sie sich für das Ehrenamt entschieden. „Wo genau,
das wusste ich noch nicht. Aber da hat mich Frau Wiesweg gut beraten",
sagt Brigitte Fehlberg und berichtet von ihrer Fortbildung zur
Seniorenbegleiterin durch die Caritas. „Das hat mich bestätigt, die richtige
Aufgabe gefunden zu haben."
Die Wege ins und die Motivation zum Ehrenamt waren bei Christa und Klaus-Peter
Klein, Karl-Heinz Maaß und Brigitte Fehlberg ganz unterschiedlich. Doch sie
sind sich einig: Das Ehrenamt macht Spaß und ist erfüllend.
Lust auf´s Ehrenamt? Sabine Wiesweg von Plus-Punkt, der Ehrenamtsagentur der
Caritas Gelsenkirchen , ist am Dienstag- und Mittwochvormittag unter
0209 / 15 80 653 zu erreichen. Sie kennt viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich
einzubringen.
Pressemitteilung
Presse-Info 008 / 2009: "Glückauf-Cafe" und alte Lieder im Altenheim in Gelsenkirchen:
Erschienen am:
14.01.2009
Beschreibung