Günter Berghaus Achim Pohl / Bistum Essen
Dass der heute 86-Jährige seinen Ehrentag am Pfingstsonntag bei der Messe mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck im Dom begeht, zeigt, dass Berghaus ein wichtiger Mann in Caritas und Bistum war und ist. "Er hat die Caritas maßgeblich geprägt, seine Spuren sind immer noch sichtbar", würdigt ihn Klaus Pfeffer, Generalvikar des Bistums Essen. Die Caritas im Ruhrbistum gratuliert ihrem ehemaligen Direktor zum 60-jährigen Priesterjubiläum.
Vor allem habe Berghaus immer mutig seine Stimme erhoben für Benachteiligte, für Menschen in Not - und dabei Gegenwind nicht gescheut, so Pfeffer. Immer wieder habe er nach neuen Wegen gesucht, um Menschen zu helfen. So zum Beispiel bei der Einrichtung des Treffs "Cafe Nachtfalter" für Prostituierte, die es heute noch gibt. Bundesweit beispielhaft war die frühe Gründung einer Beratungsstelle für HIV-Infizierte und AIDS-Erkrankte, die - wie das "Café Nachtfalter" heute in Trägerschaft der Caritas für die Stadt Essen - immer noch existiert. Auch die Polenhilfe des Bistums und das Engagement für Roma gehen auf seine Initiativen zurück.
Kirche ist Caritas - Caritas ist Kirche
Als Priester war er zutiefst überzeugt, dass Caritas wesentlicher Teil von Kirche ist. Sätze wie: "Jesus verkündet nie, ohne dass er hilft. Er spricht nie, ohne etwas zu geben. Er lehrt nicht, ohne zu heilen", waren Ausdruck dieser Überzeugung. Und sie sind noch heute im Bewusstsein der Caritas im Ruhrbistum verankert. "Diejenigen, die noch mit ihm zusammen gearbeitet haben, reden noch heute mit höchster Wertschätzung von ihm als Mensch und als Chef", so Marin Simon, Personalchef bei der Caritas im Bistum Essen.
1970 berief Bischof Dr. Franz Hengsbach Günter Berghaus zum Caritasverband für das Bistum Essen. Nach dem Studium der Caritas- und Sozialwissenschaften in Freiburg wurde er 1972 stellvertretender Direktor des Caritasverbandes für das Bistum Essen und dann im April 1974 der zweite Diözesan-Caritasdirektor im Bistum Essen. 1976 bekam er den Titel eines Päpstlichen Ehrenkaplans; Päpstlicher Ehrenprälat wurde Berghaus 1990. Im gleichen Jahr wurde er als Residierender Domkapitular an der Hohen Domkirche zu Essen berufen, deren Dompropst er von 1993 bis 2004 - zusätzlich zu seinem Amt als Caritasdirektor - war. Im Januar 1999 entpflichtete der Bischof Berghaus von seinen Aufgaben bei der Caritas. Nach mehr als 27 Jahren verließ damit einer der bundesweit profiliertesten Caritasvertreter die sozialpolitische Bühne. Seitdem lebt er in Essen im Ruhestand. Doch sein Herz schlägt immer noch für die Caritas. (mik/chg/ mit Material vom Bistum Essen).