Verdi-Chef Frank BsirskeQuelle: http://www.verdi.de/presse/downloads/personen
Beim 2. Kirchlichen Dienstgebertag am 4. Mai (ab 17:15 Uhr im HAUS DER UNTERNEHMER, Düsseldorfer Landstr. 7) stellt sich Verdi-Chef Frank Bsirske im Duisburger Hauptsitz des hiesigen Unternehmerverbandes der Frage "Was nun, Herr Bsirske?". Für Spannung ist gesorgt, wenn der Gewerkschaftsführer ins Arbeitgeber-Haus kommt. Schließlich geht es um die Rolle der Gewerkschaften in kirchlichen Einrichtungen. Gemeinsame Gastgeber sind Unternehmerverband und Caritasverband für das Bistum Essen. In den Caritas-Einrichtungen in Ruhrgebiet und Sauerland, also z.B. in Altenheimen und Krankenhäusern, arbeiten rund 27.000 Menschen. Beide haben Bsirske eingeladen, weil Gewerkschaften künftig mit an den kirchlichen Verhandlungstischen sitzen.
Und darum geht es: Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts zum kirchlichen Arbeitsrecht zwingen die Kirchen zum Handeln. Deren "Dritter Weg" besagt, dass das Arbeitsrecht für ca. 1,3 Mio. Beschäftige bei Kirchen, Caritas und Diakonie in Arbeitsrechtlichen Kommissionen festgelegt wird. Streiks etwa sind bei kirchlichen Arbeitgebern ausgeschlossen. Nach den höchstrichterlichen Entscheidungen ist das künftig nur noch rechtmäßig, wenn Gewerkschaften organisatorisch eingebunden werden. "Dabei genügt keinesfalls, wenn diese nur am Katzentisch sitzen", erläuterte bereits Prof. Jacob Joussen, Professor für Arbeitsrecht an der Ruhr-Universität Bochum, auf dem ersten kirchlichen Dienstgebertag im vergangenen Jahr.
Auf Gewerkschafts-Chefs wie Frank Bsirske kommt es also an, wenn es um die Zukunft des kirchlichen Arbeitsrechts geht. Denn auch wenn bislang nur sehr wenige Mitarbeiter der Kirche gewerkschaftlich organisiert sind und viele Beschäftigte gute Erfahrungen mit ihren kirchlichen Arbeitgebern haben, muss für die Zukunft ein Weg der Beteiligung gefunden werden.
Mit Frank Bsirske diskutieren am 4. Mai als Vertreter der kirchlichen Dienstgeber Heinz D. Diste, Geschäftsführer der Contilia GmbH, und Andreas Meiwes, Diözesan-Caritasdirektor im Bistum Essen. "Wir sehen der Einbindung von Gewerkschaften gelassen entgegen", so Meiwes. "Wir müssen uns nicht verstecken. Unsere Mitarbeiter sind keinesfalls schlechter gestellt als ihre Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst."
"Die Kooperation eines Arbeitgeberverbandes mit einem Caritasverband ist für beide Seiten immer noch recht neu. Das macht den besonderen Reiz des Dienstgebertages aus", so Elisabeth Schulte, Geschäftsführerin des bundesweiten Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung, der den Dienstgebertag gemeinsam mit dem Caritasverband für das Bistum Essen organisiert. Offenheit für neue Ideen kennzeichnet erneut den Programmverlauf der Veranstaltung. Der Duisburger Dienstgebertag 2015 soll in einer für die deutsche Kirche entscheidenden Zukunftsfrage wichtige Impulse liefern. Zu der Veranstaltung werden Gäste aus ganz Deutschland erwartet.
Die Veranstalter
Der Unternehmerverband Soziale Dienste und Bildung unterstützt als Arbeitgeberverband soziale Dienstleister wie z. B. Behinderten- und Senioreneinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Wohlfahrtsverbände, Bildungseinrichtungen und Zeitarbeitsfirmen bei der Gestaltung der Arbeitsbeziehungen mit und ohne Tarifbindung und unterstützt sie arbeitsrechtlich. Er hat bundesweit rund 100 Mitglieder.
Der Caritasverband für das Bistum Essen e. V. ist Dachorganisation für die zehn Ortsverbände im Ruhrbistum und einer der fünf Diözesan-Caritasverbände in NRW. Er vertritt neben den Anliegen sozial Benachteiligter auch die Interessen katholischer Einrichtungen wie Kliniken, Altenheime oder Behinderteneinrichtungen mit insgesamt 27.000 Mitarbeitenden. Mehr Infos unter www.caritas-essen.de.
- 021 / 2015 - Essen, den 07.04.2015