Schule für alle eröffnet
Wollen gemeinsam miteinander und voneinander lernen: Die Mädchen und Jungen der 1. Klasse.Matthias Frahnow
"Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen!" Mit diesem Zitat des katholischen Theologen Paul Michael Zulehner verwies der Caritasdirektor und Vorsitzende der Sankt-Florian-Stiftung, Rudolf Hupe, in seiner feierlichen Eröffnungsrede am 15. August auf die Vision einer "Schule für alle" in Neuzelle, die nun endlich in die Praxis umgesetzt werden kann.
Dass der über zweijährige Weg bis zum Schulstart nicht einfach war, zeigt auch die mit der Genehmigungsbehörde letztlich ausgehandelte Bezeichnung "Integrative katholische Grundschule mit vorübergehend angegliederten Förderklassen", die gar nicht so leicht über die Lippen zu bringen ist. Klares Ziel der Sankt-Florian-Stiftung ist es dennoch, die Entwicklung einer "Schule für alle", die sich dem inklusiven Ansatz verschrieben hat, voranzutreiben. Denn von der Richtigkeit und großen Chance dieser neuen Möglichkeit für alle Kinder sind die nun am Aufbau der Schule Beteiligten überzeugt.
Einzigartig und wertvoll
Dass sich der "Kampf" gelohnt hat, zeigen insbesondere die strahlenden Gesichter der 13 Erstklässler, die am 13. August ihre Zuckertüten erstmals in der Sankt-Florian-Stiftung in Empfang nehmen konnten. Die acht Mädchen und fünf Jungen sind natürlich ganz verschieden. Gemeinsam werden sie nun in den nächsten Jahren miteinander und voneinander lernen und dabei erfahren, wie einzigartig und wertvoll jeder Mensch ist. Trotz der Verschiedenheit bilden sie eine Gemeinschaft, die sich bei der Einschulung symbolisch durch gemeinsame Zeichen wie ein hellblaues T-Shirt, auf dem oben rechts ein Baum mit einem Regenbogen und einer Taube abgebildet ist, äußern soll. Die Symbolik war durchaus absichtlich gewählt, da sich die Schule neben der pädagogischen Zielstellung, den inklusiven Ansatz umzusetzen, auch ihrer Verantwortung als christliche Einrichtung bewusst ist.
Konzept hat überzeugt
Darüber hinaus wird wie an jeder Grundschule das Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens, so wie es eben für jede Schülerin und für jeden Schüler möglich ist, im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens stehen. Daneben sollen vielfältige zusätzliche Angebote den Schulalltag ergänzen. Die Eltern und Angehörigen der ersten 13 Erstklässler in der "Schule für alle" in Neuzelle hat dieses Konzept überzeugt. Auch sie haben in der langen unsicheren Wartezeit bis zur Genehmigung der Schule am 12. Juli so manchen inneren "Kampf" hinsichtlich ihrer Entscheidungsfindung für ihr Kind überstehen müssen.
Große Herausforderung
Das pädagogische Team aus Lehrerinnen, einer Erzieherin und einer Einzelfallhelferin steht nun vor der spannenden Aufgabe, aber auch großen Herausforderung, aus dem konzeptionellen Anspruch Taten werden zu lassen. Dabei wird sicherlich der ein oder andere "Kampf" auch weiterhin nicht zu vermeiden sein, denn wie es Bertold Brecht einmal so schön formulierte: "Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns. Vor uns liegen die Mühen der Ebene."
In diesem Sinne kann man allen am Aufbau der "Schule für alle" der Samnkt-Florian-Stiftung in Neuzelle Beteiligten vor allem eins wünschen, nämlich den "Traum" im Auge zu behalten und aus dieser Motivation mit "Mut dafür zu kämpfen".
INFO:
Sankt-Florian-Stiftung Neuzelle
Frankfurter Straße 3 a
15898 Neuzelle
Telefon: 03 36 52 82 58 90
Telefax: 03 36 52 61 47
E-Mail: st.florian-stift.foerderschule@t-online.de