Die drei Ordensschwestern im Sozialzentrum St. Peter Duisburg-Hochfeld Caritas / Christoph Grätz
Mit einem indischen Gebet, einem muslimischen Friedensgruß, einem philippinischen, einem ukrainischem Volkslied und einer Bach-Sonate wurden die drei Hiltruper Missionsschwestern, Martina, Stephani und Monika am 17. Juni feierlich verabschiedet. Die Gebete und Grüße standen ganz im Zeichen der Arbeit der drei Ordensschwestern, die über die letzten 22 Jahre einen Ort der interkulturellen, spirituellen und sozialen Angebote für die Menschen im Duisburger Stadtteil Hochfeld aufgebaut haben. Treffender, als mit einem interreligiösen Gebet. hätte man diese Vielfalt und die verbinde Arbeit der kleinen Kongregation hier nicht würdigen können.
In Hochfeld leben etwa 18.000 Menschen aus über 100 verschiedenen Ländern. Sprachkurse, Erzählcafé, Kleiderladen, interkulturelle Begegnung bei Stadtteilfesten, Kinderbücherei sind nur einige der Angebote. Aber auch Ehrenamtlichenarbeit und Netzwerkarbeit in den verschiedensten lokalen Gremien gehörte zu den Aktivitäten der Schwestern. Sichtlich gerührt sprach Schwester Martina - stellvertretend für die Ordensgemeinschaft - zu den etwa 300 Gästen, die gekommen waren, um ihre Wertschätzung für die Arbeit der kleinen Kongregation auszudrücken.
Klaus Peter Bongardt, ein langjähriger Mitstreiter für den StadtteilCaritas / Christoph Grätz
Bürgermeister Dr. Sebastian Ritter würdigte die Tatkraft, den Mut und die Leidenschaft der drei Ordensfrauen, in ihrem Einsatz für die gelebte Nächstenliebe. "Sie haben Gottes Herzschlag durch Ihre Arbeit spüren lassen und durch Ihren Einsatz für Toleranz der Kulturen und Religionen Brücken für die Menschen hier gebaut", sagte Weihbischof Ludger Schepers. Der erst vor kurzem eingesetzte Pfarrer der Gemeinde Liebfrauen, Andreas Brocke dankte für die Präsenz der Schwestern. Klaus Peter Bongardt, der über viele Jahre das Sozialzentrum seitens der Caritas Duisburg begleitet hatte, führte aus, wie stark die Schwestern die Arbeit des Stadtteils geprägt haben. Hochfeld ist ein "Ankommensstadtteil", der sich durch Zuwanderung in den letzten Jahren stark verändert habe. "Sie haben gezeigt dass Caritas ein zutiefst pastoraler Dienst ist und Ihre pastorale Arbeit als Caritas verstanden. Sie haben hier in den letzten 22 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes "Gottesdienst" geleistet - aber anders. Christina Vermeulen, die als Gemeindereferentin vom Bistum Essen eingesetzt wurde, empfahl Bongardt, "machen sie so weiter".
Mit dem Weggang der Schwestern geht ein Kapitel sozialer und pastoraler Arbeit in Duisburg-Hochfeld zu Ende. "Aber in jedem Ende steckt auch ein Neuanfang", betonte Schwester Martina in ihren Abschiedsworten. Sie übernimmt demnächst eine leitende Aufgabe im Hiltruper Mutterhaus des Ordens. Auch Schwester Monika wird ins Mutterhaus berufen. Schwester Stephani wird dem Stadtteil Hochfeld treu bleiben. Sie hat eine kleine Wohnung gemietet und bietet Meditationskurse an.