Mit einem Flashmob in der Essener Innenstadt hat die Caritas im Bistum Essen am Donnerstag, 30. Oktober, das Projekt "youngcaritas" gestartet. Ein Dutzend Jugendliche haben mit einem Großtransparent und Postkarten vor Textil-Ketten für bessere Produktionsbedingungen demonstriert. Damit beginnt ein dreijähriges Projekt, mit dem die Caritas das soziale Engagement junger Menschen fördern will. "Wir brauchen mehr Solidarität für den künftigen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Deswegen wollen wir Jugendliche begeistern, sich für andere einzusetzen", so Diözesan-Caritasdirektor Andreas Meiwes.
Dass sie eben nicht nur an sich, sondern beim Klamotten-Kauf auch an andere denken, brachten die Jugendlichen am Donnerstagabend zum Ausdruck. Mit dem Großbanner vor den Filialen der Textilunternehmen Primark und H&M stehend, zeigten sie Solidarität mit den Näherinnen, die etwa in Bangladesch unter schlechten Bedingungen billige Klamotten für Europa produzieren. "Ja, wir wollen modische Kleidung kaufen. Und wer länger darüber nachdenkt, ist auch bereit, ein bisschen mehr zu bezahlen, wenn wir damit Lebens- und Arbeitsbedingungen der Näherinnen verbessern können", sagt "youngcaritas"-Leiterin Sarah Scholl.
Spaß haben, Gutes tun - auch für den Lebenslauf
Mit Hilfe der Jugendlichen selbst und der Kommunikation in den sozialen Netzwerken stellt Scholl in den nächsten drei Jahren Aktionen auf die Beine. Wichtig dabei ist: Flexibilität. "Jugendliche wollen sich nicht für Jahre festlegen. Sie wollen in der Freizeit was Cooles machen, dabei etwas Gutes tun, was sich vielleicht auch später im Lebenslauf gut macht. Das finden sie bei youngcaritas - und zwar unabhängig von Religion, Geschlecht, Einschränkungen oder Nationalität", so Scholl. Gezielt will das Projekt auch das Engagement von Migrantinnen und Migranten und jungen Menschen mit Behinderung fördern. Und der Flashmob war nur der Auftakt.
"Als nächstes wollen wir Flüchtlingen im Ruhrgebiet eine Freude machen, mit einem kleinen Willkommensgruß zur Weihnachten", kündigt Scholl an. Außerdem knüpft die Handy-Sammelaktion "old mobile for youngcaritas" an das Flashmob-Thema der internationalen Gerechtigkeit an. Vor dem Flashmob hatten sich rund 70 Personen aus Wirtschaft, Schulen, Jugendeinrichtungen und Caritas bei einem Startup in der Lichtburg über "youngcaritas" informiert. Denn das beim Caritasverband für das Bistum Essen angesiedelte Projekt setzt auf Beteiligung und Kooperation.'
"youngcaritas" ist eine bundesweite Initiative des Deutschen Caritasverbandes, an der sich bistumsweit die Caritasverbände in Altena-Lüdenscheid sowie im Ennepe-Ruhrkreis beteiligen. Weitere Infos unter www.caritas-essen.de/youngcaritas (mik)
Weitere Infos, Bilder und ein Video gibt es unter www.youngcaritas-ruhrbistum.de
- PI 121 / 2014 - Essen, den 30.10.2014