Ehemaligentreffen des Ludwig-Wolker Heimes Caritas
Vor 60 Jahren wurde das Lehrlingsheim der Caritas in Betrieb genommen. Bis heute trifft sich die Gruppe der Ehemaligen regelmäßig zum Austausch. Dabei gibt es Parallelen der damals Jugendlichen zu den sogenannten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) heute. Auch die 23 ehemaligen Bewohner das Ludwig Wolker Heimes waren damals minderjährig und unbegleitet und suchten im Ruhrgebiet eine Perspektive. Heute kommen wieder tausende junge Menschen, die Unterkunft, Sicherheit, Schulbildung, kurz eine Perspektive suchen, wie die jungen Männer damals, auch wenn die Gründe dafür andere sind.
aus der Chronik des Ludwig Wolker Heimes mit historischem FotoCaritas
Damals fanden Jugendliche in vielen Bundesländern keine Lehrstelle, im Ruhrgebiet dagegen wurden Arbeitskräfte gesucht. So fanden tausende 14 bis 16-jährige Lehrstellen in Essen. Gezielt wurden Arbeitskräfte auch in den benachbarten Ländern Griechenland, Holland und Italien gesucht. Die Caritas bot den jungen Menschen zum Beispiel mit dem Jugendwohnheim Ludwig Wolker, ein notwendiges Zu Hause und Heimat. Zur Einweihung des Hauses 1955 sprach der damalige Stadt Dechant Brokamp über das Schicksal der Heimatlosen und davon, dass immer noch viele Flüchtlinge und Verstoßene an unsere Türen pochen. Das Ludwig Wolker Heim wurde einigen von ihnen während der Berufsausbildung zur neuen Heimat. Die Jugendlichen kamen aus allen Teilen Deutschlands, aus Griechenland, Italien oder den Niederlanden und stammten häufig aus Flüchtlingsfamilien. Das Ludwig Wolker Heim arbeitete als Einrichtung der Jugendhilfe der Caritas bis 1986. (ChG)