„Dann möchte ich lieber sterben!“
Sie können Hilferufe sein oder Trauer über verlorene Lebensqualität oder den Wunsch nach Zuwendung ausdrücken. Welche verschlüsselten Botschaft dahinter stehen können, wenn Menschen Todeswünsche äußern, damit beschäftigten sich am 21. April Psychologen, Ethikberater, Rechtsexperten, Theologen, Trauerexperten und Pflegefachkräfte in Essen.
Die Caritas im Bistum Essen hatte zu einem Fachtag über Sterbebegleitung eigeladen. Die 70 Gäste diskutierten vor allem die Frage, wie Dienste und Einrichtungen Hilfe im Sterben statt Hilfe zum Sterben leisten können. Die Haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen von Altenpflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Hospizen und Krankenhäusern setzten sich mit dem Sterben in ihren Einrichtungen, ihrer professionellen Rolle und persönlichen Haltung auseinander.
Carmen Birkholz, Diplomtheologin und Palliative-Care-Trainerin erklärte, wie Todeswünsche schwerstkranker und sterbender Menschen interpretiert werden können. Die Expertin empfiehlt den Pflegenden genau hinzuhören und dem Sterbenden die Regie zu überlassen. So kann es Pflegenden etwa schwer fallen zu akzeptieren, wenn Menschen in der letzten Lebensphase den Wunsch äußern, alleine zu sterben. Pflegeteams rät Birkholz Reflexion zu fördern und regelmäßige ethische Fallbesprechungen, also auch über persönliche Wertvorstellungen und Haltungen zum Sterben zu diskutieren.
Der Palliativpsychologe und Ethikberater Hartmut Magon, beleuchtete in seinem Beitrag die gegenwärtige Diskussion um Sterbehilfe und gab einen juristischen Überblick.
Der Fachtag war ein Beitrag der Caritas im Bistum Essen zur Woche für das Leben, die 2015 unter dem Titel "Sterben in Würde" stand. (ChG)
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