Ein aktuelles Bild aus dem von Christen bewohnten Stadtteil Ankawa in Erbil/Nordirak. Verzweifelte Menschen campieren im FreienFoto: Caritas
Moshe berichtete, dass die Kämpfer der Dschihadisten-Organisation Islamischer Staat (IS) die größte christliche Stadt im Irak eingenommen haben. Kurdische Truppen hätten sich in der Nacht aus Karakosch, wo er selbst lebte, und umliegenden Gegenden zurückgezogen. Über 100.000 Christen seien auf der Flucht vor den Dschihadisten. IS-Kämpfer seien dabei, Kreuze aus den Kirchen des Landes abzunehmen und religiöse Schriften zu verbrennen. Viele seien zu Fuß und ohne jede Habe in die Kurdenregion im Norden des Landes geflohen.
Die Städte Karakosch, Tal Kaif, Bartella und Karamlesch, Baashiqa, Basani sowie Bartnaxa stünden nun "unter der Kontrolle militanter Kämpfer", sagte der Erzbischof. "Es ist eine Katastrophe, eine tragische Situation." Damit sind die vor allem von Christen bewohnten Gebiete rund um Mossul in Hand der Dschihadisten.
Erzbischof Moshe bittet sehr dringend um kurzfristige Hilfen, besonders im christlichen Stadtteil Ankawa in der kurdischen Hauptstadt Erbil würden sich die Flüchtlinge "fast stapeln auf den Straßen, Parks, Schulhöfen". Alle kirchlichen Gebäude seien überfüllt. Noch in der Nacht hatte der chaldäische Erzbischof von Erbil, Baschar Warda, versucht, Matratzen und Decken aufzutreiben sowie Lebensmittel. "Die Lage erscheint aussichtslos und chaotisch, wir versuchen jetzt mit der Regierung schnellstmöglich Zelt-Camps zu errichten, um die Menschen unterzubringen, aber es fehlt an allem im Moment, trotz der großen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung", so der syrisch-katholische Erzbischof im Telefongespräch. Die Caritas im Ruhrbistum wird alles versuchen, so wie in den letzten Jahren, um schnellstmöglich zu helfen. Auch der Heilige Vater hat dringend um weitere Hilfe gebeten.
Nach Angaben der Vereinten Nationen flohen bisher rund 200.000 Menschen aus Angst vor der Schreckensherrschaft der IS-Extremisten.
Spenden werden dringend erbeten:
Empfänger: Caritasverband für das Bistum Essen e.V.
Stichwort: "Flüchtlinge Nordirak"
IBAN DE75 3606 0295 0000 0144 00
BIC GENODED1BBE
Kontonummer 14 400, BLZ 360 602 95 (Bank im Bistum Essen)
- PI 091/2014 - Essen, den 07.08.2014
Caritasverband für das Bistum Essen e.V.
Stabsstelle Kommunikation
Christoph Grätz
Am Porscheplatz 1, D 45127 Essen
Tel.: +49 201 81028-723
christoph.graetz@caritas-essen.de